Das Archaeon Nitrososphaera viennensis

Autor(en)
Christa Schleper
Abstrakt

Ammoniak oxidierende Archaea sind überall in der Umwelt zu finden, wurden aber dennoch erst vor gut zehn Jahren entdeckt. Heute werden sie als eine der häufigsten mikrobiellen Gruppen angesehen, insbesondere, da sie bis zu 30% des Picoplanktons im Meer darstellen und auch in Böden hohe Dichten erreichen. Der globale Stickstoffkreislauf ist durch die intensivierte Landwirtschaft enorm belastet. Wichtige Schritte darin, wie die Nitrifikation, werden ausschließlich von Mikroorganismen durchgeführt. Daher ist es umso wichtiger geworden, Ammoniak oxidierende Archaea, die an diesem Schritt beteiligt sind, zu erforschen. Da diese Archaea schwer kultivierbar sind, wurden ihre Verbreitung und Bedeutung erst vor kurzem mit molekularen Methoden aufgedeckt. Nun gibt es erste Isolate, wie den Typstamm Nitrososphaera viennensis, der aus einem Garten in Wien kultiviert wurde. Seine Erforschung könnte längerfristig dazu beitragen, Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoff- und Treibhausgasemissionen zu finden und anzuwenden.

Organisation(en)
Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie
Journal
Biologie in unserer Zeit
Band
47
Seiten
320-324
Anzahl der Seiten
5
ISSN
0045-205X
DOI
https://doi.org/10.1002/biuz.201710631
Publikationsdatum
10-2017
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
106022 Mikrobiologie
ASJC Scopus Sachgebiete
Allgemeine Agrar- und Biowissenschaften
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/2d7756d2-23fc-4d32-806f-0f6fbbd0cb04